Wüstenagame - Trapelus savignii

  • Namen, Herkunft, Beschreibung, Terrarienhaltung, Ernährung, Verhalten, Sonstiges, Literatur



    1. Trivial Namen

    Trapelus savignii werden zu deutsch als Wüstenagame oder Steppenagame angeboten. Grundsätzlich sind Trivial Namen bei Trapelus ein größeres Problem, da sie von den Händlern ebenso bunt gemischt, wie die Trapelusarten selbst untereinander verwechselt und vertauscht werden. So kommen dann Namen wie Blaukehlagame, Babyblaukehlbartagame oder Ähnliches zustande, ebenso wie Trapelusarten verkauft werden, die so gar nicht existieren (Trapelus sinaitus, Trapelus pallida) und nicht korrekt bestimmte Trapelus mutabilis, pallidus oder savignii.

    2. Herkunft

    Trapelus allgemein kommen in Wüsten, Halbwüsten und Steppen von Nordafrika bis Südwestasien vor. Die importierten Arten stammen in der Regel allesamt aus Nordafrika. Trapelus savignii kommen in Ägypten, der Sinai-Halbinsel und Israel vor.

    3. Beschreibung

    Die Männchen färben ihre Kehle sowie die Flanken in erregtem Zustand blau. Die Weibchen färben während der Paarungsbereitschaft oder Trächtigkeit ihre dunklen Querstreifen auf dem Rücken rötlich, der Schwanz bekommt einen leicht gelblichen Farbton. Auch Weibchen können in extremen Stresssituationen eine bläuliche oder graue Kehlfarbe annehmen. Ansonsten haben die Tiere eine gräulich-braune Sandfarbe mit einigen dunkleren Querstreifen. Aufgewärmt können Trapelus eine helle Sandfarbe haben, die Querstreifen sind dann kaum noch zu sehen und nur noch als dunklere Flecken auszumachen. Ausgewachsene Trapelus savignii haben in der Regel eine Gesamtlänge von etwa 20 cm, wobei die Hälfte davon auf den Schwanz entfällt. Die drei am häufigsten importierten Trapelusarten, T. savignii, T. mutabilis und T. pallidus sind hauptsächlich an der Beschuppung und dem jeweiligen Herkunftsgebiet voneinander zu unterscheiden.

    4. Terrarienhaltung

    Trapelus sind sehr aktive Tiere, für 1 bis 3 Tiere sollte eine Terrariengröße von 120 x 60 x 60 (LxBxH) nicht unterschritten werden. Eine aufwändige Beleuchtung ist erforderlich, da es sich bei Trapelus um sehr sonnenhungrige Tiere handelt. HQI / HCI und Bright Sun UV desert sollten auf keinen Fall fehlen. Die Temperaturen sollten von 25°C - 38°C betragen, punktuell sollten 50-55°C erreicht werden. Eine Felsrückwand ist durchaus sinnvoll und sollte zur Erweiterung des Bewegungsraumes gestaltet werden. Als Untergrund dient ein grabfähiges Sand-Lehm-Gemisch, Äste und Pflanzen dienen als Versteck- und Klettermöglichkeiten.

    5. Ernährung

    Gefüttert werden sollte sehr abwechslungsreich, sowohl Insekten (Heuschrecken, Schaben, Grillen, ...) als auch Grünfutter (Löwenzahn, Salate, Karotte, Kresse, Vogelmiere und sonstige Wildkräuter, kein Obst!), ergänzt werden sollte dies mit einem richtig dosierten Vitaminpräparat. Außerdem sollte zerbröselte Sepiaschale zur freien Calciumaufnahme zur Verfügung stehen. Sehr gerne werden von Trapelus auch kleinere Insekten wie Bohnenkäfer, Ofenfischchen und Ähnliches gejagt.

    6. Verhalten

    Trapelus sind tagaktive, sonnenhunrige Reptilien. Eine Einzelhaltung funktioniert problemlos, eine Gruppen- oder Paarhaltung kann, muss aber nicht funktionieren. Wichtig ist, auf die kleinsten Anzeichen einer Unterdrückung (z.B. schlechtes Fressen, ...) zu achten. Besteht Verdacht, sollten die Tiere getrennt werden. Trapelus sind interessant zu beobachten und recht pflegeleicht, bei Wildfängen können jedoch schnell Probleme (starker Parasitenbefall, Dehydrieren, Legenot) auftreten. Zur Verständigung sind ähnliche Merkmale wie bei Bartagamen zu beobachten, so beispielsweise das "Kopfnicken".

    7. Sonstiges

    Die Problematik der Haltung besteht darin, dass kaum Nachzuchten verfügbar sind und größtenteils auf Wildfänge zurückgegriffen werden muss. Zusätzlich ist es für den Laien äußerst schwierig, die Trapelusarten auseinander zu halten, was ebenso zu Problemen führen kann, da alle Arten im Handel meist nur unter Trapelus mutabilis aufgeführt sind oder sogar als Pseudotrapelus sinaitus oder Ähnliche verkauft werden.

    8. Literatur

    Literatur speziell über Trapelus ist kaum zu bekommen. Die einzigen (mir bekannten) Informationsquellen sind (das Internet ausgenommen) einige allgemeine Bücher über Agamen, in denen einige Angaben zur Haltung gemacht werden. Allerdings sind die Mindestmaße dort sehr knapp bemessen.

    Die wohl ausführlichsten Berichte findet man unter anderem hier:
    Reptilia 2000 1, Müller, Selten im Terrarium: Die Wüstenagame Trapelus mutabilis
    elaphe 2007 4 Trapelus savignyi, Erfahrungen mit der Terrarienhaltung

    Mehr Informationen außerdem auf http://www.terraon.de/www.trapelus.de.

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