1 Dispersionsleime (beispielsweise:"Weißleim")
Dispersionsleime sind Einkomponenten-Leime, die aus einem Lösungsmittel mit darin schwebenden Kunststoffteilchen bestehen. Der Abbindevorgang erfolgt rein physikalisch durch die Verdunstung des Lösungsmittels (meist Wasser). Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wasserbeständigkeit werden Dispersionsleime in unterschiedliche Klassen eingeteilt (Dl bis D4). Für die Anwendung im Terrarienbereich kommen nur Dispersionsleime der Klassen D3 und D4 in Frage (D3: für sehr feuchte Umgehungen mit kurzeitiger Wassereinwirkung, D4: beständig gegen dauerhaft feuchte Klimaeinflüsse).
Geeignete Dispersionsleime sind die von unterschiedlichen Herstellern angebotenen Holz- oder Weißleime (beispw. Ponal D3). Es handelt sich dabei meist um Leim auf der Basis einer Polyvinylacetat-Dispersion. Weißleim entsprechend den Anforderungen D3 zeichnet sich durch eine sehr gute Feuchtigkeitsbeständigkeit aus ("Wasserfester Holzleim") und ist für die meisten Anwendungen im Terrarienbereich ausreichend. Werden höhere Anforderungen an die Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit gestellt, dann kann man dem Leim der Klasse D3 einen entsprechenden Härter zu setzen (nur vom jeweiligen Hersteller zugelassene Härter verwenden!). Der ausgehärtete Leim ent spricht nun der Klasse D4. Das Leim/Härter-Gemisch kann innerhalb von acht Stunden in D4- Qualität eingesetzt werden. Danach ist die Restmenge als D3-Leim weiterverwendbar. Neben den Weißleimen, deren Wasserbeständigkeit durch die Zugabe von Härter erhöht wer den kann, gibt es auch solche, die bereits ab Werk den Vorgaben der Norm D4 entsprechen (beispw. Bindan-D4).
Die zu beklebenden Flächen müssen fett- und ölfrei sein. Ausgehärteter Weißleim ist weder gesundheits- noch umweltschädlich und verfügt über folgende Eigenschaften: Hitzebeständig bis 70°C bzw. D4 bis ca.120°C, thermoplastisch, alterungsbeständig, hart bis hartelastisch. Viele Weißleime sind aufgrund ihres sehr geringen Schadstoffgehaltes sogar für die Herstellung von Kinderspielzeug zugelassen.