Dokumentation eines Kiefernholz Delta-Terrarium

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    nach langer Zeit ist es nun endlich soweit, ich dokumentiere hier den Bau meines Holz Regenwald-Delta-Terrariums mit einer Siemens LOGO! Steuerung.

    Grundsätzlich sollte man schon über ein gewisses handwerkliches Geschick und Wissen verfügen, bevor man sich sowas antut, ausserdem benötigt man adäquates Werkzeug und Maschinen, oder man leiht sich diese vom Kumpel oder im Baumarkt aus, der Umgang mit diesen Maschinen (Stichsäge, Bohrmaschine, Oberfräse usw.) sollte zudem geübt sein. Man sollte sich, speziell bei diesem Terrarium, auch bewusst sein, dass € 200-300.- bei weitem nicht ausreichen!!
    Es ist schon ein Luxus Teil und manche werden auch sagen, „Du bist doch nicht ganz dicht“!

    Wer allerdings ein Terrarium der Extrakasse, mit Wolkensimulation, Gewittersimulation, Sonnenauf-und Sonnenuntergang, Nebel, Lüftersteuerung, Wasserfall, steuerbare
    Heizkabel usw. haben will, der wird etwas tiefer in die Tasche greifen müssen und der muss auch ein bisschen bekloppt sein ;)

    Wenn allerdings alles fertig ist und man das jemandem demonstriert, heißt es immer „dass will ich auch“!

    Von der Optik her sollte es speziell zur Wohnzimmereinrichtung passen, also kein OSB oder Spanplatten Zeugs, nein, es sollte ein Kiefer-Massivholz Terrarium werden!
    Da dies bereits das 2. dieser Art ist, wusste ich schon wohin ich mich in Sachen Holz wenden musste.
    Massivholz hatten die aber auch in einem grossen Holzzentrum nicht mit diesen Ausmaßen!
    Also fiel die Wahl auf Leimholzplatten (Stärke 18mm), die auch eine Stange Geld gekostet haben.

    Die Maße des Terrariums waren auch schon klar, allerdings sollte es etwas grösser werden als das Erste.
    Der Unterschrank wurde natürlich um einiges höher, da hier ja alles untergebracht werden muss, unter anderem ein Wassertank für die Regenanlage und den Wasserfall, der allein schon 245 mm hoch ist.

    Hier ein paar Bilder der Pläne:

    komplett

    Plan_Unterschrank

    Plan_Deckel-Boden

  • Die Zusammenstellung aller benötigten Materialien für das Terrarium und den Unterschrank:

    19 x Kieferleimholzzuschnitte mit Gehrungsschnitten (Stärke 18mm)
    2 x Kiefer Quadratleisten (19 mm)
    2 x Kiefer Quadratleisten (16 mm )
    1 x Dose Möbelöl
    ca. 60 Holzdübel (6 mm)
    Holzleim
    niedrigviskoses Harz mit Härter
    mittelviskoses Harz mit Härter
    Thixotropierpulver
    diverse Pinsel (breit – schmal / groß – klein)
    Aceton
    4-5 Tuben Aquariumsilikon
    diverses Schleifpapier (80 – 240 Körnung)
    2 x Alu Lochblechstreifen
    4 x Edelstahl Versteifungswinkel
    diverse Spaxschrauben
    1 x Styrodurplatte
    1 x Teichfolie (2 auf 6 Meter)
    1 Sack Blähton
    4 x ESG Scheiben (Stärke 6mm)
    1 Satz Führungsschienen (oben / unten)
    1 Set J-B Weld (bester und meines Wissens stärkster 2 Komponenten Kleber)
    2 x antike Türknäufe (Türen Unterschrank)
    2 x Türmagnete (Türenverschluss Unterschrank)
    4 x antike Scharniere (Türen Unterschrank)
    4 x antike Türknäufe (Schiebetüren Terrarium)
    1 x antiker Griff
    2 x Papst Lüfter 24V
    1 Rolle Drahtgaze
    1 x Heizkabel 50 Watt
    1 x Heizkabel 25 Watt
    2 x ca. 100 mm Flexschlauch 7,2 mm
    2 x Thermo-Hygrometer elektronisch / digital

    Beregnungsanlage von M.R.S.:
    3 Meter Druckschlauch - Beregnungsanlage - schwarz 6/4 mm
    1 x Druckpumpe Beregnungsanlage - 18 Bar Leiseläufer im Gehäuse
    2 x M.R.S. Anti - Tropf Keramik Nebeldüse Flexi m. Schott 6 mm
    1 x Wassertank 5 Liter mit Rapid Quick - Anschluss
    5 x Schlauchklemme Druckschlauch 6 mm
    1 x Y- Verbinder 6mm
    1 Meter Druckschlauch - Beregnungsanlage - schwarz 8/6 mm
    1 x Komfort - Filtersystem für Beregnungsanlagen Ausführung 8 / 6 mm

    Wasserfall:
    ULKA Pumpe aus einer Kaffeemaschine von Ebay
    Kunststoffgehäuse (Conrad)
    Ein-Ausschalter (Voelkner)
    1 x T - Verbinder Schnellsteckverbinder 8 mm (für die Verbindung beider Pumpen mit Wassertank)
    1 x Einschraub - Steckverbinder Metall 1/8 - 8mm
    2 Meter Druckschlauch schwarz 8/6 mm
    Schaumstoff zur Geräuschdämmung
    Anschlussleitung mit Eropastecker (2x 0,75 mm²)
    Kabelschuhe (6,3 mm)

    Beleuchtung:
    1x CDM-TC 70 Watt (Halogen-Metalldampflampe) / Fassung: G8,5
    1x CDM-TC 35 Watt (Halogen-Metalldampflampe) / Fassung: G8,5
    1x 70 Watt Lucky Reptile Bright Sun UV Desert FLOOD / Fassung: E27 Keramikausführung
    3 x 50 Watt Halogenspots / Fassung: E27 Keramikausführung
    1 x 50 Watt Halogenlampe flood rot (Sonnenuntergang) / Fassung: GU10 (Bayonettverschluss)
    2 x LED-Streifen 24V kaltweiß selbstklebend (für Blitzsimulation bei Gewitter)


    Als die Zuschnitte fertig waren, ging der Spaß los.


    Schritt 1:
    Sägen und Dübeln

    Erstmal provisorisch zusammen stellen und schauen, ob alles richtig zugeschnitten wurde, dabei habe ich gleich noch angezeichnet wo die Stichsäge zum Einsatz kommen soll um das Eck weg zu sägen. Dabei war der Überstand von ca. 30 mm zu beachten.
    Jetzt her mit der Stichsäge und dienBoden-Deckenplatten zurecht sägen um die Polygone Form zu bekommen (konnten die im Holzzentrum mit den grossen Maschinen nicht machen).

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    Da ich die Teile nicht nur verschrauben, sondern auch dübeln wollte, musste erstmal eine Schablone zum Bohren der Dübellöcher angefertigt werden. Man muss dies exakt ausmessen, dann die ersten Löcher bohren und die Schablone dann immer beim letzten Loch mit Hilfe eines Dübels anlegen. So werden die Löcher an beiden Teilen genau gleich gebohrt, was Voraussetzung ist beim Dübeln!Es gibt natürlich auch fertige Schablonen aus dem Baumarkt, aber die sind nicht ganz billig.

    Das 1. Bild zeigt die Schablone im Einsatz.

    Zur Kontrolle, wurden dann die Teile anschließend provisorisch ineinander gesteckt um gleich zu sehen, ob auch wirklich alles passt, Kontrolle ist immer besser ;)

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  • Schritt 2
    Arbeiten mit der Oberfräse:

    Um dem Terrarium schließlich den mediterranen Look zu verpassen, damit es zu den anderen Möbelstücken passt und optisch auch was her macht, kam auch eine Oberfräse zum Einsatz, mit der die Kanten der Sichtseiten auf Böden und Deckel bearbeitet wurden. Hier ist Vorsicht geboten, damit man nicht die falschen Kanten bearbeitet, am Boden die Oberseitenkante und am Deckel logischerweise die Unterseitenkante. Das ganze 2x für Unterschrank und Terrarium (Bild 1 - 2).

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    Danach widmete ich mich den Rahmenteilen für die Ober-und Unterseite, in die später die Glasscheiben eingesetzt, sowie die Führungsschienen für die Türen angebracht werden. An der Frontseite wurden oben und unten noch die Aussparungen für die Lüftungsbleche angezeichnet und ausgesägt. Für die Lüftungsbleche hab ich ein Alu-Lochblech genommen, dass an den Seiten gekantet wurde, sorgfältiges Arbeiten ist hier gefordert und erspart später Ärgernisse mit der Passgenauigkeit, da die
    Lüftungsbleche am Schluss eingeharzt werden und grosse Spaltmaße unerwünscht sind.

    Zudem mussten noch die Nuten für die 6mm dicken Scheiben gefräst werden.
    Auch hier muss man sehr genau arbeiten, damit die Scheiben perfekt sitzen. Das kleinste Abrutschen oder Verziehen der Oberfräse kann fatale Folgen haben!
    Die Scheibe passt nicht richtig, man muss die Nut nochmal bearbeiten oder sogar vergrössern. So kann es passieren, dass man eine zu grosse Lücke im Holz hat, die man später wieder zusilikonieren muss, die aber trotzdem sichtbar bleiben wird und unschön ist!

    Im Baumarkt habe ich mir dann noch Kiefer-Quadratleisten geholt, die als Türabschluss und Seitenscheibenabschluss dienen, sowie auch als Stütze des oberen Rahmens. Die müssen nun noch gesägt und ebenfalls Nuten gefräst werden, damit es zu dem Gehrungsschnitt des oberen, bzw. unteren Rahmens passt und die Scheiben darin Halt finden. Auch jeweils ein Dübelloch musste oben und unten noch gebohrt werden für die Befestigung, da half allerdings die Schablone relativ wenig, hier ist genaues Messen angesagt!

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  • Schritt 3
    Unterschrank & Möbelöl

    Der Unterschrank, indem später die ganze Elektronik verbaut wird, der Wassertank für die Regenanlage, sowie die Pumpen für die Regenanlage und Wasserfall untergebracht werden sollen, war nun fertig zum Zusammenschrauben. Dazu mussten nur noch die Löcher für die Spaxschrauben vorgebohrt werden, damit sich das Holz beim Zusammenschrauben nicht spaltet oder springt. Anschließend kam der Senker noch zum Einsatz um die Schraubenköpfe komplett zu versenken.

    Auch am Unterschrank findet man später an den Türen wieder Fräsungen, die dem Ganzen ein Wahnsinns Aussehen verleihen, aber auch sehr aufwendig sind. Ausserdem habe ich noch in der Rückwand Lüftungsschlitze ausgefräst und die Löcher für die Kabeldurchführung mit einem Forstner-Bohrer gebohrt. Da kommt doch einiges an Kabeln zusammen. Ich habe später feststellen müssen, dass ich sehr knapp kalkuliert habe, aber es hat gerade noch gepasst...zum Glück!

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    Zum Schluss kam dann der Clou für den mediterranen Look!
    Die ganzen Teile des Unterschranks wurden erst alle abgeschliffen, die sichtbaren Ecken teilweise leicht abgerundet, dann vom Staub befreit und anschließend mit Möbelöl eingelassen. Ist halt alles zeitaufwändig, aber es sieht danach richtig schön Antik aus und schützt das Holz zusätzlich!

    Ich habe 3 Schichten aufgetragen, nach jeder Schicht muss man ca. 30 Minuten warten, dann folgt die nächste Schicht. Vorsicht, ab der 2. Schicht das Öl sparsamer auftragen, sonst wird’s fleckig und speckig!
    Nach der letzten Schicht ca. eine Stunde warten, dann überschüssiges Öl mit einem Tuch oder Küchenkrepp abwischen und ca. 12 Stunden trocknen lassen, ggf.
    nochmal abwischen.

    WICHTIG:
    Bei späteren Arbeiten mit Epoxidharz; erst alles harzen, dann ölen!! Sollte Öl an eine Stelle kommen, die später mit Harz versehen werden soll, kann das Harz sich nicht mehr mit dem Holz verbinden und eine 100%ige Schutzfunktion gegen Feuchtigkeit ist nicht mehr gegeben!! Hier ist absolute Vorsicht geboten!!

    Als dann alle Teile des Unterschrankes fertig und geölt waren, ging es ans Zusammenschrauben. Auch der TÜV Prüfer war bereits vor Ort und inspizierte alles sehr
    genau :aok:

    Um jetzt den Unterschrank komplett zu machen, fehlen natürlich noch die Füsschen auf dem das Ganze dann sicher steht. Ich hab mir hierfür ein paar Quadrate aus den
    Überresten in ausreichender Grösse gesägt und selbstverständlich wieder mit Verzierungen versehen. Anschließend wurde auch hier wieder geölt. In der Mitte und hinten braucht man logischerweise keine Verzierungen fräsen, die sieht man ja nicht. Insgesamt befinden sich 7 Füsschen am Unterschrank.

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  • Schritt 4
    Schaltschrankbefestigung und Zusammenbau des Terras:

    Jetzt noch den Schaltschrank mittels Rampa-Muffen (auch Einschraubmutter genannt) befestigen, dann kann's weiter gehen und der Prüfer kann es wieder abnehmen, auf diesem Bild sieht man auch schon die Türen.

    Die Bestückung des Schaltschrankes, sowie die ganze Elektronik wird an anderer Stelle dokumentiert, dass würde den Rahmen hier sprengen!


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    Nun geht es mit dem Terrarium weiter.
    Die Seitenteile wurden auf den Boden gesteckt und ein paar Schrauben oben zur Fixierung nur ca. zur Hälfte eingeschraubt. Ich habe die Seiten immer an einer Wand o.ä. angelehnt zur Sicherheit, dass nichts umfällt. Dann habe ich die Umrandungen mit den Dübeln provisorisch befestigt, die Stützleisten noch platziert, dann den
    Deckel drauf und wieder die Löcher für die Schrauben vorgebohrt.

    Hier sieht man im letzten Bild jetzt auch schön die Ausschnitte für die Hauptbeleuchtung, das Lüftungslochblech und die Deko Fräsungen.

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  • Schritt 5
    Schutz gegen Feuchtigkeit:

    So, jetzt alles wieder zerlegen und vorbereiten für die Behandlung mit Epoxidharz, damit das Holz innen später gegen die Feuchtigkeit geschützt ist!

    An dieser Stelle muss ich mal Werbung machen für Breddermann Kustharze (http://www.breddermann-kunstharze.de), sehr kompetenter Fachhandel für qualitativ hochwertige Harze und alles was dazu gehört.
    Auch wenn man einen kompetenten Rat benötigt, ist der Christian Breddermann der richtige Mann.

    Ich habe nochmal alles abgeschliffen (100-240 Körnung) und schließlich sorgfältig vom Staub befreit, sehr sorgfältig (am besten mit Druckluft, wenn möglich)!
    Jetzt zum Epoxidharz, ich habe 2 Sorten Harz verwendet, niedrigviskoses, also dünnflüssiges für offenporiges Material (Styropor, Kork etc.) und mittelviskoses, also sirupartiges für feste Materialien (Holz, Metall etc.). Beim Anmischen von Harz und Härter darauf achten, dass sich beide Flüssigkeiten gut verbinden, lieber ein bisschen länger rühren. Am besten wäre hier ein Rührgerät, Mixer o.ä. (sollte man danach natürlich nicht mehr für Lebensmittel verwenden), ich hab das aber auch von Hand gemacht, ist zwar anstrengender, aber geht schon.
    Generell gilt beim Harzen, lieber mehrere dünne Schichten auftragen, als wenige dicke!
    Man kann auch beide Sorten kombinieren, aber man sollte dennoch immer mit dem empfohlenen Harz anfangen, also bei Holz mit dem dickflüssigem usw. Zusätzlich habe ich noch als Verstärkung ein Glasgelege eingearbeitet.
    Warum Glasgelege?
    Abhängig von der Restfeuchte kann das Holz unter Umständen sehr stark „arbeiten“ und es können Risse entstehen, besonders an den Stellen, an denen es verleimt ist, es handelt sich hier ja schließlich bei mir um Leimholzplatten. Holz dehnt sich bei Hitze aus und zieht sich bei Kälte zusammen, somit könnte das Harz allein reißen. Verstärkungsfasern wie z.B. Glasgelege, die in der Aquaristik ständig verwendet werden, können dem Abhilfe schaffen, nur dadurch gibt es eine 100%ige Sicherheit gegen Risse im Harz.
    Das Anbringen ist allerdings schon eine heikle Sache, man muss mit dem Harzauftrag sehr aufpassen, damit sich das Glasgelege durch den Auftrag mit dem Pinsel nicht zu sehr verzieht, es ist extrem dehnbar durch die Faserstruktur.
    Schon beim Zuschneiden kann sich dies unangenehm bemerkbar machen, nur mit einer sehr scharfen Schere und behutsamem Schneiden erreicht man sein Ziel. Jetzt ist es soweit, zuerst wurde eine dünne Schicht Harz auf das Holz aufgetragen, das Glasgelege vorsichtig aufgelegt (am besten zu zweit) und dann mit einem Pinsel eine weitere Schicht Harz vorsichtig draufgetupft, nicht streichen sonst verzieht sich alles und das Ganze war für die Katz!!
    Wenn man dann versucht es wieder in die andere Richtung zu ziehen, macht man alles nur noch schlimmer!

    Bei mir sind auf jedem Holzteil ca. 5 - 6 Epoxidharz Schichten drauf. Hier immer nass in nass arbeiten! Die 1. Schicht auftragen, dann je nach Umgebungstemperatur max. 2 Stunden warten (man kann das auch mit einem weichen Gegenstand testen, vorsichtig drauftupfen), dann folgt die 2. Schicht usw. Achtung bei senkrechtem Auftrag, da sollte das Harz etwas mehr antrocknen, sonst läuft es bei der 2. Schicht runter! Keine Panik, selbst nach 4 – 5 Stunden ist das Harz immer noch klebrig.

    Für den senkrechten Auftrag, gibt es noch das Thixotropierpulver, das die Viskosität des Harzes erhöht, es darf aber nur max. 10% davon beigemengt werden, sonst gehen die Schutzeigenschaften des Harzes verloren! Ich hab weitestgehend darauf verzichtet, nur bei der unteren Umrandung hab ich es teilweise verwendet.
    Das gleiche gilt bei der Verwendung mit Farbpigmenten, das gehört allerdings dann in die Dokumentation der Rückwände.

    Grundsätzlich sollte man viel Zeit beim Harzen einplanen, sorgfältig arbeiten ist hier auch oberste Priorität und nicht vergessen nach jedem Auftrag den Pinsel mit Verdünner oder Aceton auszuwaschen, sonst setzt der sich immer mehr zu, wird immer härter und man kann den nach der 4. Schicht in die Tonne kloppen. Auch Handschuhe sollten nicht fehlen, denn das Harz ist sehr unangenehm an den Händen! In der Wohnung sollte man auch aufpassen, schnell ist ein Spritzer auf dem Boden, im Teppich oder sonst wo und wenn es trocken ist hat man den Salat!

    Zuerst bekam der Boden die Harz Behandlung. Ich habe den Teil, der später übersteht und von aussen sichtbar bleibt, mit Klebeband abgeklebt, um zu vermeiden, dass dort Harz hinkommt. Das bekommt man später nur noch durch mühevolles Abschleifen wieder weg, also aufgepasst!
    Auch an den Seitenwänden, sowie an der unteren Umrandung, kam das Glasgelege zum Einsatz. Hier hab ich's genauso gemacht wie beim Boden.
    Auf Ausschnitte im Holz achten, da läuft und tropft es am Ende gern mal unbemerkt auf den Boden und hinterlässt eventuell auf der Rückseite hässliche Nasen, die man wieder mühevoll wegschleifen muss!
    Hier habe ich von hinten die Ausschnitte abgeklebt, so kann nichts tropfen.

    Bei den Seitenwänden ließ ich zusätzlich zum Boden hin etwas von dem Glasgelege überstehen, um den kleinen Spalt zwischen Boden und Seitenwand effektiv zu schliessen. Um das bestmöglich Ergebnis zu erzielen, sollte der Boden beim Anbringen der Seitenwände noch feucht oder wenigstens klebrig sein, noch eine Schicht Harz drauf, so können sich die Schichten perfekt verbinden. Ansonsten ganz trocknen lassen, wieder anschleifen und dann alle Ritzen und Spalten Harzen.

    Das Trocknen des Epoxidharzes dauert dann auch noch mindestens einen Tag, dann kann man es mechanisch bearbeiten. Man sollte es allerdings noch mindestens eine Woche ausdunsten lassen, bevor man Tiere ran lässt.

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    3 Mal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:56)

  • Schritt 6
    Styrodur und Glasscheiben

    Zur Dämmung habe ich jetzt eineStyrodurplatte auf Bodenmaß zugeschnitten und auf das noch etwasfeuchte Harz aufgelegt.
    Diese dient nicht nur zur Dämmung, sondern auch dazu, dass die Hitze der Heizkabel nicht direkt auf das Holz übertragen wird, da dies auch zu Rissen führen kann, besonders im Winter!

    Den Boden habe ich mit den Seitenteilen und der unteren Umrandung, nach der vollständigen Trocknung des Harzes, an der Aussenseite verschraubt. Natürlich hab ich auch hier wieder vorgebohrt und gesenkt.

    Zur Sicherheit hat der TÜV Prüfer nochmal ein Auge drauf geworfen.

    Als die Glasscheiben dann gekommen sind, musste ich natürlich sofort ausprobieren ob alles passt und ich alles richtig gemessen, bzw. alles richtig geschnitten und
    gefräst habe :lokomotive:
    Seht selbst auf dem 3. Bild:

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    Einmal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:47)

  • Schritt 7
    Flex-Fliesenkleber, Glasgelege & Epoxidharz die 2.

    Um die Arbeiten am Boden abzuschließen, folgte jetzt noch ein Auftrag mit Flex-Fliesenkleber und irgendjemand konnte seine Pfoten nicht raus lassen!

    Noch eine kleine Erklärung: Flex-Fliesenkleber ist flexibler, wie der Name schon sagt, und strapazierfähiger, somit bestens geeignet für Feuchträume oder zur
    Verwendung bei Fußbodenheizung. Dieser ist allerdings etwas teurer, aber am falschen Ende sollte man nicht sparen!

    Also noch eine Schicht drauf, trocknen lassen und ja nicht beim Trocknen nachhelfen mittels Heizlüfter oder Strahler, sonst gibt’s übelste Risse und zwar nicht zu knapp!
    Danach nochmal ein Glasgelege auf das Ganze, in Verbindung mit mehren Schichten Harz und wieder trocknen lassen.

    So, nun kommt der Kraftakt!
    Das soweit fertige Terrarium muss jetzt auf den ebenfalls bereits fertigen Unterschrank gewuchtet werden und schon kam wieder der Experte, um alles zu begutachten lassen. Für mich kam die Verschnaufpause in der Zwischenzeit gerade recht.

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    Einmal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:47)

  • Schritt 8
    Das Malheur (bitte NICHT nachmachen):

    Dann passierte es!! :verrueckt:

    Beim dem Versuch die Scheiben einzusetzen kam es zur Katastrophe! :daddeln:

    Eine Scheibe hat sich verkantet und anstatt den Verstand walten zu lassen, habe ich mit roher Gewalt versucht die Scheibe reinzudrücken. Somit ist das Mittelstück der
    oberen Umrandung am Anfang des Lüftungsgitters gebrochen :pinch:

    Vielleicht hätt ich doch länger Pause machen sollen.

    Jetzt war guter Rat teuer, doch dreimal an der Nase gerieben (na...wer bin ich? Lösung steht am Ende:-D), hatte ich schon eine zündende Idee.

    Schnell ein Stück Edelstahlblech zugeschnitten, angepasst, gesäubert, das Mittelteil innen einmal geharzt, dann das Blech angeschraubt. Jetzt hab ich sicherheitshalber
    das Harz vollständig aushärten lassen. Später wurden dann, wie an der unteren Umrandung auch, nochmal mehrere Schichten Epoxidharz aufgetragen. Da das Mittelteil ja bereits eine Schicht Harz abbekommen hat, musste hier nochmal geschlifen werden. Nur nicht vergessen das Lüftungsgitter innen abzukleben, sonst ist nichts mehr
    mit Lüftung wenn man alles zukleistert!

    Hier sieht man auch auf dem Bild die zur Verstärkung angebrachten Winkel aus Edelstahl an den Gehrungsschnitten, die auch an der unteren Umrandung angeschraubt und komplett mit eigeharzt wurden.

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    Die Lösung: Wickie 8o

  • Schritt 9
    Silikonieren:

    Puhh, zum Glück hat alles jetzt gehalten, das Mittelteil wurde mit Erfolg repariert und die Seitenscheiben sind drin. Diese wurden dann noch aussen, (noch nicht
    innen!) mit Aquarium-Silikon befestigt und abgedichtet.

    Das Aquarium-Silikon (auf Essigbasis, ohne fungizide Stoffe) härtet durch die Luftfeuchtigkeit aus, deswegen ist es ratsam, eine Schüssel mit Wasser aufzustellen.

    Ich habe auch auf die Wasser-Spülmittellösung zum glattstreichen des Silikons bewußt verzichtet, da im Spülmittel Tenside vorhanden sind zur Pflege der Hände, die allerdings bei Dauerfeuchte problematisch werden könnten. Es muss nicht unbedingt was passieren und ich weiß auch nicht, ob dies der Grund war, doch ich hatte mal den Fall, dass Silikonnähte in dauerfeuchten Bereichen immer mehr schwarze Einlagerungen aufwiesen, die den Verdacht auf Schimmel im Inneren des Silikons
    schließen ließen!

    Bei der Anfrage in einem Sanitärfachbetrieb bekam ich die Bestätigung auf meinen Verdacht, allerdings hatten die noch nie solch einen Fall, konnten sich das aber auch nur so erklären. Im Sanitärbereich herrscht ja auch normalerweise keine permanente Dauerfeuchte.

    Wichtig ist auch, wenn man das Wasser-Spülmittel Gemisch anwendet, nur ganz zum Schluss verwenden, sollte man zu wenig Silikon aufgetragen haben...Pech gehabt!
    Auf keinen Fall über das ganze nochmal Silikon schmieren, sonst ist es vorhersehbar was passiert und ausserdem dichtet dort das Silikon nicht mehr 100%ig!

    Wie dem auch sei, ich hab das Silikon nicht mit einer Wasser-Spülmittellösung behandelt, um dies dann sicher ausschließen zu können. Lieber ein paar Papiertücher
    bereitgestellt, die Hände sauber gewaschen (oder Handschuhe), die zu silikonierenden Stellen richtig sauber gemacht (am besten mit Aceton) und besser etwas mehr Silikon auftragen, als zu wenig und zehnmal nachzusilikonieren!
    Spart nicht am falschen Ende!!

    Damit das auch ansehlich und professionell wird, hier ein kleiner Tipp:
    Wenn Ihr eine alte BahnCard, oder eine andere Karte aus Plastik habt, könnt Ihr Euch einen Abzieher für das Silikon basteln. Aussen ist das ja nicht so dramatisch, da ist es in der Regel eh ein rechter Winkel und die Karten sind an den Ecken meist abgerundet, also ein kleiner Schnitt mit einer scharfen Schere oder einem Seitenschneider und schon hat man einen Silikonabzhieher.
    Wenn man allerdings mehr Silikon in den Ecken haben möchte, einfach ein grösseres Stück vom Eck der Karte wegschneiden.

    Bei mir innen werden später noch die Rückwände mit den Scheiben silikoniert und da kann man durch Zuschneiden der Karte den Winkel genau anpassen, damit lässt sich
    das überschüssige Silikon gut abziehen und man braucht nichts kaufen. Man muss nur das Silikon, das sich auf der Karte sammelt, immer gleich entfernen, sonst schmiert man am den Überschuss mit auf die Scheibe bzw. auf das Holz, wie in meinem Fall.

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  • Schritt 10
    Der multifunktionale Deckel:

    Als nächstes habe ich den Deckel bearbeitet. Auf dem Bild sieht man die Seilabhängungen, an denen dann später Pflanzkörbe, Töpfe, Hängebambus, Schaukel etc.
    abgehängt werden können.

    Mit den schraubbaren Schnelljustierern können die Seile auf eine beliebige Höhe nach oben gezogen werden, das Seil rastet dann automatisch ein, kein Herunterfallen mehr möglich. Erst wenn man die kleine Hülse, durch die das Seil gezogen wird, nach oben drückt, lässt sich das Seil wieder nach unten ziehen.

    Die grossen Löcher sind für die Hauptbeleuchtung (1x70W / 1x35W) vorgesehen, die Lampen werden in einem Rahmen mittels Druckfedern eingesetzt und können jederzeit wieder herausgenommen werden für z.B. den Leuchtmittelwechsel, sowie nach links und rechts gedreht und, Dank einer ausgeklügelten Befestigung des Leuchtenkopfes, auch nach vorne und hinten symetrisch geneigt werden.
    Somit ist die Ausleuchtung in alle Richtungen möglich. Die Lampe ist in dem Betrieb, in dem ich arbeite, produziert worden und nach meinen Vorstellungen modifiziert
    worden, ist also leider in Baumärkten, oder Terrarienshops nicht erhältlich!
    Es handelt sich um eine Lampe mit einer G8,5 Fassung, passend für Halogenmetalldampflampen (HCI-TC Osram oder CDM-TC Philips). Diese sind effizienter in der Lichtausbeute und Stromsparender als HQL oder HCI-T/CDM-T Leuchtmittel.

    In die kleineren Löcher kommen E27 Fassungen für die 50 Watt Spots.

    In den rechteckigen Ausschnitt kommt der dazugehörige Deckel, in dem ebenfalls noch eine E27 Fassung angebracht wird für die Lucky Reptile Bright Sun Desert Flood 70W.
    Warum Desert, wenn es auch Jungle gibt?
    Die Desert hat ein weisslicheres Licht, dass der Sonne ähnlicher ist. Von den Werten her gibt meines Wissens die Jungle zwar mehr Wärme ab, bei gelblicherem Licht und weniger UV-Anteil. Die Desert hat mehr UV-Anteil im Licht und die Tatsache, dass das weisslichere Licht weiter in die Tiefe geht, heller macht und optisch auch besser
    zu den anderen Leuchtmitteln passt.

    Die Öffnung dient auch dazu, um gut an alle Leuchtmittel zu kommen, wenn eins den Geist aufgegeben hat oder um die Seile zu justieren, die Pflanzen wachsen ja auch. Geharzt wurde die Innenseite des Deckels natürlich auch noch und danach hab ich die Aussenseite noch geölt, nochmal; erst Harzen, dann Ölen!


    Nicht vergessen, immer vorbohren, wo geschraubt werden soll, ich hab's einmal vergessen und krack, das Holz ist gesprungen, wieder am Mittelteil der oberen Umrandung :wacko:

    Zum Glück nur aussen und an einer anderen Stelle, sonst hätt ich innen nochmal Harzen müssen.
    Damit da nichts mehr passiert, hab ich den Riss mit Holzleim versiegelt.

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  • Schritt 11
    Testlauf und Gaze:

    Bevor ich mich mit dem Bau der Rückwände befasst hab (der Rückwandbau wird später noch dokumentiert), brauchte ich ein Erfolgserlebnis und startete mal
    einen Testlauf (Bild 1).

    Dann folgte ein Test mit den Temperaturfühlern, um die Temperaturzonen zu ermitteln für die Pflanzen usw. Auch die Platzierung für die Bambusrohre hab ich
    ausprobiert, um nicht zuviel Licht zum Boden hin zu verlieren (Bild 2).

    Man at work *hihihi* Naja, nachdem alles bestens lief, hat es mich dahingerafft :sleeping: (Bild 3).

    Beim nächsten Bild sieht man den Rahmen, der oben die Rückwand abschließt und ausserdem noch als Auflage für das Drahtgaze dient. Die Regendüsen wurden ebenfalls
    auf eine Holzleiste montiert, die quer auf den Rahmen geschraubt wurde, die an der Oberseite eine Aussparung hat, um die Schraubbefestigung anzubringen und um die Regendüsen werkzeuglos zu befestigen (Schlossschraubenprinzip). Zudem war das Gewinde am Schottverbinder nicht lang genug, um es durch die 16 mm starke
    Quadratleiste durchzustecken und zu verschrauben.

    Alles musste selbstverständlich noch geharzt werden und wenn's geht und man daran denkt, sollten alle Löcher vorher etwas grösser gebohrt werden. Man muss zwar später nochmal nachbohren oder schleifen, aber die Löcher sind dann immer noch versiegelt!

    Das Gaze anbringen, bzw. spannen ist auch wieder eine Sache für sich!

    Ich hab's so zugeschnitten, dass an den Seiten genug Gaze überstehtich, damit ich die Enden umkanten konnte.
    Somit hab ich mehr Zugkraft beim Spannen und mehr Fläche fürs Festigen, anschließend festtackern und schließlich das Rahmenteil mit dem Terrariumseitenteil durch kleinere Spaxschrauben verschrauben. Die Löcher hierfür wurden natürlich, wie bereits erwähnt, vorher etwas grösser gebohrt wegen dem Harz. Dann die
    gegenüberliegende Seite festmachen, dann links und rechts die gleiche Prozedur und immer schön spannen, fertig!

    Wenn's zu wabbelig ist, das Ganze nochmal :negativ:
    Ist ein ganz schöner Sch...!

    Aufpassen sollte man auch auf die Enden des Gazes, ich stech mich da immer wieder gern und das tut ganz schön gut, ist ja auch alles schön steril und desinfiziert, also am besten Handschuhe anziehen, gilt auch für mich :whistling:

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    Einmal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:48)

  • Schritt 12
    Die Fußbodenheizung:

    Jetzt zur Fußbodenheizung :tanz:

    Die Heizkabel werden in das Innere des Terrariums durch Flexschläuche eingeführt, um bei einem möglichen Defekt nicht alles kaputt zu machen. Ich muss zum Auswechseln nur das Silikon, das wiederum nur die Öffnung zum Flexschlauch schließt und das Kabel gegen Zug schützt, entfernen. So kann ich das Heizkabel
    rausziehen und das neue wieder einführen.

    Kleiner Tipp hier:
    Mit einem Föhn oder Heizlüfter langsam das Flexschlauch erwärmen, damit dehnt sich das Rohr, falls es wie bei mir gerade gross genug ist, um das dicke Ende des
    Heizkabels durchzubekommen (Flexschlauch Innendurchmesser ca. 7,2 mm / Heizkabel Aussendurchmesser verdicktes Ende ca. 7 mm). Anschließend etwas Kokosfett oder Ghee ebenfalls warm machen und das dickere Ende damit einfetten, dann flutscht es schön. Dann erst einen Draht durch das Rohr durchfädeln, das Heizkabel hinter dem dicken Ende mit einem Nähgarn mehrmals umwickeln und am Draht befestigen und langsam durchziehen (am besten geht das zu zweit, der eine zieht, der andere
    schiebt). Wenn es hakt, versuchen zu drehen und mit Vor- und Rückwärtsbewegungen ein Weiterkommen zu ermöglichen. Fingerspitzengefühl ist hier angesagt, nicht mit Gewalt ziehen, sonst kann es sein, dass das Kabel kaputt geht oder das Garn reißt. Wenn man den Dreh raus hat geht es schon ganz gut.

    Da bei mir im ersten Terrarium die Bodenplatte gesprungen ist, aufgrund von Feuchtigkeit/Hitze, keine Ahnung (1. Bild, man sieht auch gut den Verlauf des Heizkabels,
    obwohl dazwischen eine Styroporplatte mit Gipsauftrag war, der Gips hat sich teilweise aufgelöst :-/), bin ich sehr sensibel geworden,
    deswegen gibt’s jetzt noch zusätzlich eine Teichfolie oben drauf, die an den Seiten nochmal silikoniert und mit ein paar Silikonpunkten am Boden gegen Verrutschen gesichert wurde.

    Darauf hab ich dann die Heizkabel auf den Saugnapfhaltern, die im Lieferumfang bereits dabei waren, verlegt. Die halten allerdings nicht auf der Teichfolie, aber
    verhindern wenigstens, dass die Heizkabel direkt auf der Folie aufliegen.

    Dann ist mir noch was lustiges eingefallen:
    Da später ja noch der Bodengrund rein kommt und dieser die Heizkabel höchstwahrscheinlich wieder auf den Boden drückt, musste auch hier wieder Abhilfe geschaffen werden!
    Kennt Ihr ja, dreimal an der Nase gerieben....und?

    Hmm, jaa, die Lösung heißt.... Blähton :)

    Zudem verteilt der Blähton auch noch die Wärme schön auf der ganze Fläche und dient gleichzeitig als Drainage..., perfekt!

    Man muss nur aufpassen beim Verteilen, damit das Heizkabel schön auf dem Blähton (ich liebe dieses Wort :roflmao: )aufliegt und wenn man die Schicht etwas höher macht, damit der Blähton höher liegt als die Heizkabel, hat man zusätzlich noch einen Schutz, falls man, wie ich, Pflanzen auf den Bodengrund stellt.

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    Lianen vom Benjamin Ficus

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    Einmal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:49)

  • Schritt 13
    Dekoration und Bepflanzung:

    Also dann, der TÜV Prüfer hat alles abgesegnet, jetzt können die ersten Pflanzen rein.

    Auf dem Bild handelt es sich um eine Kalanchoe uniflora im Kokostopf, der halbiert wurde. An der Rückseite hab ich Gaze mit Silikon angebracht, damit der Topf an der Rückwand im Terrarium eine schöne Fläche zum Silikonieren hat.

    Für die abgehängten Sachen, wie z.B. die Schaukel oder freihängender Bambus, Pflankkörbe etc.(siehe letztes Bild), habe ich die Seile mit dünnen Bambusstäben oder
    Lianen verkleidet. Die Bambusstäbe habe ich innen aufgebohrt (dazu habe ich eine Gewindestange M3 genommen, an einem Ende angespitzt und am anderen Ende 1 Mutter und eine Kontermutter aufgeschraubt, um einen besseren Halt im Bohrfutter der Bohrmaschine zu haben).
    Vorsicht, der Bambus, sowie die Gewindestange werden teilweise durch die Reibung sehr heiß, also Handschuhe tragen!

    Die Lianen mussten bis zur Hälfte des Durchmessers aufgefräst werden (ein Durchbohren war hier nicht möglich), um die Seile durchziehen zu können. Hier kam der Fein
    Multi-Master wieder zum Einsatz, eine sehr multifunktionale Maschine.

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    Einmal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:49)

  • Hier jetzt noch ein paar Bilder des fertigen Terras.

    Oben im Lüftungslochblech sitzt der saugende Lüfter. Auf dem 4. und 5. Bild sieht man den blasenden Lüfter und den Ausgang des Neblers eingebettet im Kork.

    Seitlich am Terra sind noch das Bedienteil, sowie die 2 Hygro-Thermometer.

    Auf dem letzten Bild hab ich versucht, den Wasserfall in Aktion einzufangen (der Fluss muss noch verbessert werden).

    Die ganzen Pflanzen müssen natürlich alle noch einwachsen und der Torf bemoosen, aber es sieht doch schon ganz gut aus.

    Falls es gewünscht wird, kann ich auch noch eine Doku machen zum Thema Epiphyten, also aufgebundene Pflanzen. Da mein Onkel Gärtner, meine Mutter Floristin und mein Bruder Florist und Landschaftsgärtner sind, hab ich sozusagen Spezialisten an meiner Seite. Ich kann aber von mir auch behaupten, einen kleinen grünen Daumen zu haben, liegt halt in der Familie ^^

    Zum Thema Pflanzen aus Madagaskar kann ich eine klare Empfehlung aussprechen:
    Bernd Junginger (http://www.junginger-orchideen.de) heißt diese Empfehlung.
    Er hat nicht nur seltene und schöne Pflanzen aus Madagaskar (er hat diese speziell zur Vermehrung bekommen, also kein Import aus Thailand oder sonst wo her!), natürlich auch eine reichhaltige Auswahl an anderen Pflanzen/Orchideen und in Sachen Info's zur Kultivierung ist er auch eine spitzen Adresse!

    Den Geweihfarn „Platycerium madagascariense“ zum Beispiel, hab ich von ihm. Der ist in unseren Breitengraden super selten zu bekommen (nicht mal in den meisten
    Botanischen Gärten zu finden, da schwierig in der Haltung), er hat diesen erfolgreich vermehrt und hat nun superschöne Exemplare, allerdings ist der Versand heikel, ich hab die Pflanze persönlich geholt und sie gedeiht bei mir bis jetzt prächtig mit der „Cymbidiella pardalina“, die ich auch von ihm habe, zusammen!
    In Madagaskar gedeihen die beiden als Tandempflanze, man sieht sie nur zusammen in den Bäumen wachsen.

    Wie der eine oder andere vielleicht bemerken wird, habe ich ein Augenmerk darauf gelegt, so gut es geht, Pflanzen, die in Madagaskar heimisch sind, einzubringen.
    Es werden wohl schon noch ein paar Pflanzen hinzukommen, ein „Asplenium nidus“ aus Madagaskar würde mir noch sehr gut gefallen, der Bernd ist gerade dran den zu vermehren whistle3.giffeifen:" title="pfeifend">

    Hier noch eine „kleine“ Pflanzenliste mit momentanen Bestand:
    Sansevieria
    Medinilla sedifolia
    Biophytum sensitivum

    Bulbophyllum lasiochilum

    Bulbophyllum sulawesii

    Bulbophyllum lobbii
    Bulbophyllum frostii

    Sigmatostalix cuculligera

    Angraecum sesquipedale

    Lephantes calodictyon
    Restrepia trichoglossa
    Cattleya aclandiae

    Ludisia discolor

    Kalanchoe uniflora
    Kalanchoe tomentosa
    Neoregelia lilliputiana
    Selaginella spec. Panama
    Asplenium spec. I und spec. II
    Athyrium spec. aus Madagaskar
    Davallia fejeensis
    Cymbidiella pardalina + Platycerium madagascariense (Im selbgebauten Korb aus Kork und Xaxim als Tandempflanze, wie in Madagaskar üblich) Platycerium quadridichotomum
    Ravenala madagascariensis (Baum der Reisenden)
    Litchi (selbst gezogen aus Litchi Kern)
    Tillandsia dyeriana
    Racinae crispa
    Cryptanthus microglaziovii
    Phalenopsis
    Paphiopedilum barbatum nigritum
    Tradescantia zebrina

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    Ich hoffe, es hat Euch gefallen und vielleicht schaut Ihr ja auch bei der Rückwand-oder Siemens LOGO! Steuerungs- Dokumentation rein :thankyou:

    Falls Ihr Fragen habt oder selber so ein Teil, oder was ähnliches bauen wollt, bin ich gerne bereit Hilfestellungen oder Tipps zu geben.
    Viele Grüße,
    Chris

    Einmal editiert, zuletzt von chris-rocks (25. März 2011 um 06:57)

  • Danke Danke....ja war Hammer Arbeit, aber es hat sich gelohnt :thankyou:
    Freut mich riesig :tanz:
    Das mit der Steuerung kommt auf jeden Fall noch, ich hab bloß auch die PN von Christian gewartet (ich wusste da kommt was, wegen der Bilder, dass kann nicht normal sein)!
    Sobald das geklärt ist kommen noch die Dokus vom Bau der Rückwand und der Siemens LOGO! Steuerung.
    Da werd ich dann auch die Kosten der Steuerung verraten :pfeifen:
    Insgesamt dürfte das allerdings die € 1000.- weit übersteigen, aber wie gesagt, es ist ein Luxus Teil, dass man eigentlich nur einmal baut, wie ein Haus ;)

    Gruss,
    Chris

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