Hallo liebe Forengemeinde,
wie versprochen kommt hier jetzt die Dokumentation meiner Rückwände für das Kieferholz Delta-Regenwaldterrarium.
Wie bereits in der Terra Dokumentation erwähnt, ist auch hier ein gewissen handwerkliches Geschick und Wissen von Vorteil.
Wegen der Dämmeigenschaften und der einfachen Bearbeitungsqualitäten habe ich mich für Styroporplatten entschieden. Man sollte sich auf jeden Fall vorher ein Grundkonzept überlegen, bevor man loslegt.
Mir ist da diese Idee mit den geviertelten Bambusrohren gekommen für die Heißzone (in einem Terrarium sollte es eine Heiß- und eine Kaltzone geben) und ich wollte mit viel Kork arbeiten, um es aussehen zu lassen, als würden Bäume im Hintergrund wachsen. Zudem sollten noch ein paar Terrassen angebracht werden unter den Licht-Spots für Sonnenplätze.
Eine kleine Herausforderung war das Verstecken eines blasenden Lüfters (bläst die Luft ins Terrarium), sowie die Planung des Neblerausgangs, der ebenfalls nicht sichtbar sein sollte. Ausserdem waren da ja auch noch die Temperaturfühler und die Fühler der Hygro-Temperaturmesser, die sollten ja auch nicht auf den ersten Blick zu sehen sein, dazu aber später mehr.
Hier erstmal eine Auflistung der Materialien:
4 x Styroporplatten (1000 x 500 x 50 mm)
2 x 5kg Flex-Fliesenkleber
3 Dosen Montageschaum
mittelviskoses Epoxidharz mit Härter (sirupartiges Harz für offenporige Materialien wie Styropor, Kork etc.)
niedrigviskoses Epoxidharz mit Härter (dünnflüssiges Harz für feste Materialien wie Holz, Metall etc.)
Farbpigmente
Aquariumsilikon
diverse Korkstücke, Rohre und Äste
diverse Bambusrohre (80 – 100 mm Durchmesser)
Spachtel und Pinsel
Zahnstocher (für das Fakir Bett * gg *)
Flexschlauch (ca. 7,2 mm Innendurchmesser)
Insallationsrohr (ca. 12 mm Innendurchmesser)
rote Schieferplatten
diverses Schleifpapier (80-240er Körnung)
Schleifvlies
5L Rainforest Background
Dann geht der Spass los.
Schritt 1
Styroporplatten bearbeiten:
Styroporplatten kann man auf unterschiedliche Art und Weise bearbeiten, unverzichtbar ist auf jeden Fall ein sehr scharfes Cuttermesser (Teppichmesser, je schärfer, desto besser (aber Achtung auf die Finger!).
Da ich diesmal haupsächlich gerade Flächen wollte, hab ich die Styroporplatten nur auf das Terrariummaß zugeschnitten und nicht mit einem Heißluftfön bearbeitet.
Mit einem Heißluftfön, Lötkolben, Drahtbürste etc. (letzteres von mir aber nicht zu empfehlen, das Styropor verteilt sich überall, gibt eine Riesensauerei!) lassen sich Vertiefungen oder verschiedene Strukturen ins Styropor bringen.
Also nun das Grundgerüst zuschneiden, auch dort wo später Lüfter etc. eingesetzt werden, müssen Aussparungen ausgeschnitten werden, deswegen ist hier die Planung das A und O!
An den Seiten, die später zu den Glasscheiben hin zeigen, habe ich die Styroporplatten abfallend geschnitten, dass ich später nicht soviel Silikon benötige und mit dem Silikonabzieher besser arbeiten kann.
Auch bei den Fühlern ist Planung äusserst wichtig, vor allem wegen der Positionierung (der Temperaturbereich, der später kontrolliert werden soll ist zu ermitteln). Bei mir sollten die Fühler, im Falle eines Defektes auch austauschbar sein, ohne das man die ganze Rückwand demontieren muss. Somit kam mir wieder der Einfall mit dem Flexschlauch, dass im Terrarium schon Verwendung fand, und dem Installationsrohr. Durch das Flexschlauch sollen dann die Temperaturfühler an der Styroporrückseite durch eine Öffnung ins Terrarium gelangen.
Bei den Fühlern für das Hygro-Thermometer musste der Innendurchmesser grösser sein, da die Fühler einen grösseren Durchmesser haben. Ich musste die Plastikabdeckung der Fühler sogar entfernen, um alles durch das Rohr zu bekommen, vor allem um die Ecke am Ende des Installationsrohres, dass war so nicht geplant, aber erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt!
Um die Rohre auf der Rückseite der Styroporplatten anzubringen, mussten Vertiefungen geschnitten werden. Die dürfen ja nicht überstehen, sonst liegen später die Rückwände nicht gerade an den Terrariumseitenwänden an. Hier ist ein scharfes Messer äußerst wichtig und man muss aufpassen, dass man nicht durchschneidet. Nur soviel wie nötig ausschneiden, lieber mehrmals nachschneiden als lauter Löcher in der Vorderseite zu haben!
Ich habe zum Testen immer das Rohr eingepasst und eine Holzplatte aufgelegt, um zu sehen, ob ich schon genug ausgeschnitten habe, falls nicht, wackelt die Platte und es muss nachgeschnitten werden.
Ein gutes Auge erkennt das auch so :toocool:
Am Ende des Verlaufs muss dann noch ein Loch rein, da kommt dann das Rohr an die Vorderseite, der Radius hierfür sollte nicht zu klein werden, sonst kommt man mit dem Fühlerende nicht um die Kurve und man wird sich später alle Haare raufen, dann kann man das nämlich nicht mehr ändern und die Mühe war vergebens!!
Bei dem dickeren Insallationsrohr habe ich ein kleines Stück (ca. 150-200 mm) mit einem Gehrungsschnitt abgeschnitten, das kleine Teil dann erstmal aus der Styroporplatte rausschauen
lassen. Den Flexschlauch habe ich zusätzlich noch mit chirurgischem Draht (sehr stabil und rostet nicht), den mir meine Freundin besorgt hatte, befestigt (man kann selbstverständlich auch einen anderen Draht nehmen), damit das Rohr sich beim Aufstellen der Platten nicht immer selbstständig macht und ordentlich fixiert ist.
Später werden die Hohlräume um die Rohre mit Flex-Fliesenkleber aufgefüllt. Jetzt sitzen die Rohre fest in der Styroporplatte, nur hier wieder aufpassen, dass kein Buckel entsteht und alles eben bleibt, am besten mit einer geraden Holzlatte o.ä. den überschüssigen Fliesenkleber abziehen.