1 Herkunft
Das Entstehungsgebiet der Familie Eublepharidae liegt in Südostasien. Von dort aus haben die verschiedenen Gattungen sich über verschiedene Kontinente verbreitet.
Speziell die Gattung Eublepharis , welche uns hier besonders interessiert, bewohnt ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet. Es reicht von Bangladesch und der Region um Kalkutta (Westbengalen) westwärts durch Indien, Pakistan, Afghanistan, den Iran und den Irak bis Syrien. Bei den Eublepharis macularius können wir davon ausgehen, sie überwiegend in Pakistan, Afghanistan und Indien vorkommen.
Leopardgeckos bevorzugen überwiegend trockene bis halbtrockene steppenartige Landstriche. Die Fundorte unserer Leopardgeckos sind von Lehm und Steinen umgeben, meiden eigentlich den direkten Kontakt mit Sandflächen. Sie sind Bodenbewohner und in Erdhöhlen und Verstecken zu finden. Die Umgebungstemperatur ist im Sommer bis zu 40°C , etwas feucht und sehr heiß, im Winter trocken und kühl bis unter 20°C, in höheren Lagen sogar bis in den Minusbereich. Das wiederum sagt uns auch, dass die Echsen im Winter von Mitte November bis Anfang März ihre Winterruhe einnehmen.
2 Verhalten/Besonderheiten
Die Leopardgeckos sind dämmerungs-nachtaktive Tiere, welche man am Tage nicht allzu oft sieht. Beim Sonnenbaden liegen sie auf der heißesten Stelle auf dem Bodengrund, manchmal auch nebeneinander und übereinander.Wärme wird sehr geliebt, dagegen grelles Licht gemieden. Auf Grund der Wärmematte,welche ich mittig im Terrarium habe,kann man die Leos am Tage an den gewärmten Stellen relaxen sehen. Dagegen wo der Sonnenspot daraufscheint, auf die Schieferplatte, wird sich nicht oberhalb gesonnt, sondern unter der Schieferplatte in der Höhle. Die Felsenwand wird gerne aufgesucht, mehr aber in der Nacht, wenn das Grünlicht(schwache Nachtlicht) in Gang kommt. Der eine Felsen (rechts hinten) wurde als Toilette umfunktioniert, dort wird nur hochgeklettert, um das Geschäft an der hinteren Ecke zum Terrarienglas runter plumsen zu lassen. Für mich auch angenehm, da der Kot zentral an einer Stelle liegt, so sieht das Terrarium relativ sauber aus.
3 Farbvarianten
Als Link : Tinie's Reptilien
4 Haltung im Terrarium
Für die Haltung der Leopardgeckos gibt es in Deutschland Mindesthaltungsrichtlinien, welche folgende Abmaße für ein Pärchen verlangen,
KRL = Körper-Rumpf-Länge
[table=3][*]Länge[*]Tiefe[*]Höhe[*]4 KRL x [*]3 KRL x[*]2 KRL
Das wäre z.Bsp. bei einem ausgewachsenen Leopardgecko mit angenommen 15cm KRL = ein Terrariummaß von 60cm x 45cm x 30cm. Dieses Maß kann man nur als Minimum bezeichnen und nicht als empfehlenswert. Für eine Leopardgeckogruppe von 1,1 sollte es mindestens ein 80cm Terrarium sein, bei einer Gruppe von 1,2 - 1,3 Tieren entsprechend mehr ein 100cm oder 120cm Standartterrarium. Das heißt mit 60 cm Tiefe und 60 cm Höhe. Für heranwachsende Jungtiere kann man noch entsprechend kleinere Terrarien verwenden, je nach Anzahl und Alter/Größe der Tiere.
5 Einrichtung des Terrarium
Beleuchtung während der Aktivphase im Sommer
- 23 W T4 Leuchtstoffröhre (6000K) = 100W Lichtleistung (9-21 Uhr)
- ein Sonnenspot E14 40 W (10-19 Uhr)
- Nachtlicht grün Kathode 32cm = 2W (21-2 Uhr, 4-8 Uhr)
- zur Heizung des mittlereren Teil = Heizkabel 15W im Bodengrund auf Styropor geklebt (9-19 Uhr)
Erfahrung haben gezeigt. dass man mit der Heizmatte /-kabel mittig ganz gute Erfahrungen gemacht hat. Die Tiere genießen die warme Stelle im Terrarium und man sieht sie schon am Tage dort relaxen. Da es dämmerungsaktive Tiere sind, scheuen sie den Lichtstrahl, suchen aber die Wärme, das wäre entweder ein Heizstein oder eine Heizmatte-kabel unter einer bestimmten Stelle.
Folgende Temperaturen sollten vorhanden sein :
- Lufttemperatur am Tage 26° - 30 ° C , nachts Zimmertemperatur 20 - 22° C
- Luftfeuchigkeit zwischen 40 - 50%
5.1 Bodengrund
- 20kg roten Terrariensand, gemischt mit 2 kg Lehmpulver terracottafarben, in diesen Jahr habe ich Spielzeugsand ( da Rundkorn) mit Lehmpulver Natur gemischt
-->> auch hier ist für die Menge des Substrates wieder Größe des Terrariums entscheidend, meine Angaben auf 100er Terrarium !
Der Bodengrund ist nach wie vor sehr umstritten, der eine schwört auf Spielzeugsand, der andere auf Wüstensand, der nächste sagt Lehm muss rein! Das natürliche Habitat von Leopardgeckos sagt uns nicht Sand, sondern lehmhaltigen festen Boden mit Restfeuchte und sollte noch grabfähig sein.
Bei mir ist der Boden durch das Lehmpulver und Sprühen relativ verkrustet , so dass der gesamte Boden eher verhärtet ist, als weich und habe ihn so manuell etwas aufgelockert.
Für die Eiablage bevorzugen die Tiere die Terracottahöhle, dort ist ein eher kühler Platz, welcher von mir während der Eiablagezeit relativ leicht feucht gehalten wird.
Eine weiter Höhle gibt es ,eine Plastikdose gefüllt mit schwarzen Desertsand und Abdeckung einer Schieferplatte unter dem Sonnenspot. Da diese Höhle eher warm ist, wird diese gerne zum Relaxen und Verdauen von den Tieren aufgesucht. Es werden beide Höhlen gleich aufgesucht und will damit sagen, es sollte in jedem Terrarium eine warme und eine kühle Höhle angeboten werden.
6 Dekoration
- Terrarienhintergrund/ Felsenwand selbst gebaut aus Styropor
ZitatAlles anzeigen* Styroporplatte 4cm stark, mit einen scharfkantigen Löffel Dellen reingekratzt, mit Styroporkleber Stücken aufgeklebt und der Phantasie freien Lauf lassen, Felsenvorsprünge wurden extra mit Nägeln von innen fixiert, danach alles gut abtrocknen lassen
* andere Möglichkeit das Styropor zu bearbeiten, wäre mit Heißluftfön
* nun wird das ganze 3 x gestrichen, hierfür einfache Wohnraumfarbe mit feinen Sand gemischt, so dass es ein dicken Brei gibt, farblich abtönen je nach Geschmack, beim letzten Anstrich nochmal 1mm gekörnten Sand darauf streuen
* zum Abschluss nach Abtrocknen wird es mit Capaplex glasiert, von hinten und vorne, das 2-3 mal, alternativ geht auch Epoxydharz, nur dieser stinkt und lässt sich nicht so gut streichen , wie Capaplex
* nach Abtrocknen sollte nun das Teil ausgehärtet sein und einbaufähig
-->> bitte vorher überlegen, wie ihr das Teil in das Terrarium bekommt, ich musste mir das Terrarium darum bauen lassen, auch eine Möglichkeit, aber man kann es auch zweiteilen und dann innen verkleben!
-->> siehe hier, Dokumentation eines Rückwandbau´s
- Dekoration Korkäste und Korkhöhle
- eine Terracotta-Höhle, da feuchtigkeitsspeichernd und abgebend, wird mit am liebsten aufgesucht, meist sitzen sie allesamt darin
- passend einen Terracotta-Trinknapf
- echte Pflanzen, Sukkulenten, welche sich bislang ganz gut gehalten haben. werden einmal die Woche gegossen, 3x die Woche wird komplett gesprüht
7 Ernährung
- das Spektrum des Futters ist bei den Leos groß, allerdings meine fressen nicht alles , was sie lt. Buch sollten, bei mir wird nur folgendes gerne gefressen:
Heimchen , Grillen, mittlere Heuschrecken, Schaben mit gedämpften Appetit also weniger gerne, und die meist viel geliebte Mehlwürmer, Zophobas gehen sie ungern ran
Gefüttert wird bei adulten Tieren 2-3 x die Woche á Tier ca. 2-3 Futtertiere, wer wieviel letztendlich nimmt entscheidet der Appetit
8 Vitamine
- die Futtertiere werden 2x die Woche mit Calca-Mineral , Korvimin oder ähnlichen Präparaten bestäubt
- flüssige Vitamine gibt es auch einmal i.Monat mit Vitacombex wird ihnen ins Maul getropft
Vitamine ist besonders wichtig, für Knochenbau- Häutung- Vorbeugung gegen Krankheiten.
9 Geschlecht / Paarung
Die geschlechtsspezifischen Merkmale sind bei adulten Tieren sehr gut erkennbar, ab einem Alter von ca. 9-12 Monaten schon erkennbar (mehr auf Tinie's Reptilien)
10 Winterruhe
Da in meinen Wohnbereich einige Großraumterrarien stehen, ist es mir nicht möglich, die Temperaturen im Leopardgeckoterrarium trotz ausgeschalteter Technik unter 18°C zu bringen. Wir haben einen gedämmten Dachboden, wo ich die Tiere zur Winterruhe betten kann, hier sind die Temperaturen - je nach Aussentemperaturen um die 10 - 15°C, was man optimal nennen kann. Ein Keller bietet ebenfalls gute Möglichkeiten für die Überwinterung, manche haben das Terrarium auch in einen Extrazimmer stehen, welches in dem Zeitraum der Winterruhe kühl gehalten werden kann. WICHTIG ist, dass die Winterruhe eingehalten wird!
11 Vorbereitung der Winterruhe
- das Tiere sollten parasitenfrei sein, was anhand einer Kotprobe beim TA festgestellt werden kann
- die Tiere sollten nicht unter einen dreiviertel Jahr alt sein, also keine Jungtiere, wäre ein erhöhter Risikofaktor
- nur gesunde Tiere sollte man in die Winterruhe legen
- die Terrarientechnik wird ab Oktober des Jahres langsam heruntergefahren, im Rythmus von 2 Wochen habe ich jeweils 2 Stunden an Hauptbeleuchtung und Spotbeleuchtung , sowie wer hat- Heizkabel oder -matte heruntergefahren
- ist dann die Beleuchtung auf 6 Stunden und die Spotleuchte auf 2 Stunden pro Tag, wird den Tieren nichts mehr zu Fressen angeboten, die Heizmatte ist nun ganz aus !
- nachdem 2 Wochen Fastenzeit mit Spotleuchte vorbei sind, werden diese auch noch abgestellt, jetzt gibt es noch 1 Woche nur 6 Stunden am Tag die Hauptbeleuchtung (Leuchtstoffröhre)
- bei mir war die Temperatur auf 22-23°C, nun werden die Tiere in das Winterdomizil umgepackt
12 Einrichtung des Winterterrariums
- da wir davon ausgehen können, dass in diesem Terrarium keine akrobatischen Ausflüge der Tiere vorgesehen sind, ist eine zweckmäßig Einrichtung angebracht
- hierfür habe ich ein 60er Standartterrarium genommen Einrichtung ist sehr sporadisch mit Spielzeugsand,ihre bekannten Höhlen und Schlafschalen habe ich mitgenommen,sowie ein kleiner Wassernapf
- zur Temperaturüberwachung habe ich ein Funkthermometer in das Terrarium gestellt und kann im Wohnzimmer täglich die aktuelle Temperatur bei den Tieren ablesen, finde ich für sehr wichtig, denn nur so kann man Temperaturstürze gleich erkennen und eingreifen !
13 Pflege während der Winterruhe
- nach Einsetzen der Tiere suchen sie sich schnell ihren Platz, wo sie Ruhen möchten, man fand sie wieder an den selben beliebten Stellen, wo sie auch im großen Terrarium Vorlieb nahmen, so z.Bsp. haben sich 3 von den 4 Tieren in die Höhle mit den schwarzen Sand ge- quetscht, diese Sandschale ist nach wie vor der "Renner"
- während der ganzen Zeit wird einmal wöchentlich ein Kontrollgang gemacht und die Tiere inspiziert, sie liegen im Schlaf, aber reagieren
- das Wassergefäß wird dann auch einmal die Woche frisch gemacht,meist ist es leer, was ich aber eher auf Verdunstung zurückführe, aber man weiß es nicht
- die Temperaturen sind je nach einfallenden Winter im Bereich um die 15/16°C, nach Frosteintritt um die 10/11° C, was auch kein Problem dargestellt hat
- die Winterruhe beginnt bei mir ca. Anfang Dezember und lasse sie 2 Monate ruhen bis Anfang Februar, dann ist Wecken angesagt !
14 Umsetzen in das Terrarium /Wohnbereich
- die Winterruhe ist nun vollbracht , während dieser Zeit kann der Halter gleichzeitig in Ruhe das Terrarium gründlich säubern und mit frischen Substrat bestücken
- umgekehrt ist die Phase wesentlich kürzer, je nachdem bei welcher Temperatur sie gerade ruhen, sollte eine Übergangsphase von schrittweise 5°C -Anstieg eingehalten werden
- man kann die Tiere auch ohne Zwischenstation in das kühle unbeleuchtete Terrarium geben und innerhalb von 5 Tagen die Temperaturen wieder ansteigen lassen
- erst wenn wieder voll Power und Wärme da ist, die Tiere sich bewegen und aktiv sind, bieten wir das erste Futter an
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